Ein Leben ohne Kühlschrank kann man sich in der heutigen Zeit kaum noch vorstellen. Ein Kühlschrank hilft uns dabei, schnell verderbliche Lebensmittel länger aufbewahren zu können.
Ohne Kühlschrank könnten wir eine Vielzahl an Lebensmittel überhaupt nicht zu Hause lagern. Fleisch, Wurst, Milch, Quark, Joghurt, Käse und sehr viele weitere Lebensmittel, wären ohne Kühlschrank innerhalb kurzer Zeit verdorben und müssten entsorgt werden.
Aber wie ist das eigentlich mit Brot? Sollte nicht auch Brot im Kühlschrank gelagert werden, um länger frisch zu bleiben?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein! Brot sollte nicht im Kühlschrank gelagert werden.
Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.
Warum sollte Brot nicht im Kühlschrank gelagert werden?
Um zu verstehen, warum Brot nicht im Kühlschrank gelagert werden sollte, muss man sich zunächst einmal anschauen, was bei der Brotalterung geschieht.
Was geschieht bei der Alterung von Brot?
Brotalterung entsteht durch die sogenannte Retrogradation. Diese Retrogradation beschreibt die Rückbildung von zuvor verkleisterter Stärke. Bei dieser Rückbildung gibt die im Mehl befindliche Stärke das durch den Backprozess zuvor physikalisch gebundene Wasser teilweise wieder ab, und geht in einen kristallinen Zustand über.
Das Wasser gelangt an die Oberfläche des Brotes, also an seine Kruste, und verdunstet dort.
Diese Retrogradation wirkt sich negativ auf das Gebäck aus – das Brot wird altbacken und nimmt zunächst eine eher weiche Konsistenz an. Altbackenes Brot ist zwar noch essbar, jedoch nicht mehr frisch und nicht mehr schmackhaft.
Die über dem Gefrierpunkt liegende Kälte eines Kühlschranks fördert diese Retrogradation in erheblichem Maße. In diesen Verhältnissen verliert das Brot sehr schnell das beim Backen gebundene Wasser.
Im Kühlschrank altert das Brot also wesentlich schneller, als in anderen Aufbewahrungsorten.
Sollte Brot auch im Sommer nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden?
Wenn im Sommer hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann durch die Lagerung im Kühlschrank ein schnelles schimmeln des Brotes verhindert werden. Dies Lagerung sollte jedoch nur sehr wenige Tage stattfinden, da, wie zuvor beschrieben, das Altbackenwerden im Kühlschrank nicht verhindert werden kann.
In diesem heißen Sommer, in dem teilweise Temperaturen weit über 30 Grad herrschten und es außerdem extrem schwül war, hatten wir selber so einen Fall. Wir haben uns ein abgepacktes Toastbrot gekauft, welches laut Haltbarkeitsdatum noch 8 Tage hätte haltbar sein sollen.
Bereits nach nur wenige Tagen mussten wir feststellen, dass das Toastbrot in der Packung bereits verschimmelte. Das hatten wir zuvor noch nie. Wir führen das auf die sehr hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit in unserer Küche zurück.
Unter solchen Bedingungen wäre es wahrscheinlich besser gewesen, dass Toastbrot kurzfristig im Kühlschrank zu lagern.
Wie verhält sich Brot im Tiefkühlfach?
Ganz anders verhält es sich, wenn Brot im Tiefkühlfach aufbewahrt wird. Wird Brot eingefroren, wird der Prozess der Retrogradation gestoppt.
Wenn du also über große Mengen an Brot verfügen, das nicht unmittelbar verzehrt werden kann, können Sie das Brot problemlos einfrieren.
Wo sollte Brot am besten aufbewahrt werden?
Brot sollte am besten bei Zimmertemperatur in einem Brottopf aus Ton oder Steingut aufbahrt werden. In einem solchen Behältnis hält sich Brot nachweislich am längsten frisch.
Als Alternative zu einem solchen Brottopf kann Brot auch in einem geeignetem Brotkasten aus Zirbenholz oder einem praktischen Brotbeutel gelagert werden.
Ob Brottopf oder Brotkasten – es ist stets darauf zu achten, dass das Brot bei Zimmertemperatur gelagert und ausreichend belüftet wird. Niemals sollte ein Brottopf oder ein Brotkasten in einen geschlossenen Schrank gestellt werden, in dem das Brot nicht mehr atmen kann.